Nahrungsergänzungsmittel können eine sinnvolle Ergänzung zu einer gesunden Lebensweise sein – insbesondere bei nachgewiesenem Mangel, erhöhtem Bedarf oder bestimmten Lebensphasen. Doch leider passieren bei der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln immer wieder Fehler, die im schlimmsten Fall mehr schaden als nutzen. In diesem Beitrag zeigen wir dir die häufigsten Fehler und wie du sie vermeiden kannst.
Mehr hilft mehr, oder?
Viele Menschen greifen ganz selbstverständlich zu Vitaminpräparaten, Mineralstoffen oder Superfood-Kapseln. Die Regale in Apotheken, Drogerien und Online-Shops sind prall gefüllt und die Auswahl wächst stetig. Kein Wunder, denn Nahrungsergänzungsmittel versprechen Gesundheit, Energie und Wohlbefinden – schnell, bequem und oft ohne ärztliche Rücksprache. Doch so sinnvoll einzelne Präparate sein können, so häufig werden sie falsch eingesetzt. Immer mehr Menschen nehmen Nahrungsergänzungsmittel ein, ohne ihren tatsächlichen Bedarf zu kennen. Manche kombinieren willkürlich verschiedene Produkte, andere dosieren zu hoch, in der Hoffnung auf einen schnellen Erfolg. Das Problem: Nahrungsergänzungsmittel werden oft nicht als das verstanden, was sie wirklich sind – eine gezielte Ergänzung, kein Wundermittel.
Was Nahrungsergänzungsmittel wirklich sind – und was nicht
Nahrungsergänzungsmittel werden oft mit Medikamenten verwechselt, dabei sind sie etwas ganz anderes. Nahrungsergänzungsmittel behandeln keine Krankheiten und ersetzen auch keine ausgewogene Ernährung. Ihr Zweck ist ein anderer: Sie gelten als Lebensmittel und sollen unsere normale Ernährung gezielt durch einzelne Nährstoffe ergänzen, wenn nicht genug davon aufgenommen werden kann. Ein klassisches Beispiel: Vitamin D in den kalten und dunklen Monaten, wenn die Sonneneinstrahlung nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken. Oder Vitamin B12 bei veganer Ernährung, weil dieser Nährstoff fast ausschließlich in tierischen Produkten vorkommt.
6 häufige Fehler und wie du sie vermeidest
Du nimmst regelmäßig Nahrungsergänzungsmittel? Dann lohnt es sich, einen Blick auf diese typischen Fehler zu werfen und darauf, wie du sie sinnvoll umgehen kannst.
- Überdosierung – mehr ist nicht immer besser: Viele Menschen glauben, dass eine höhere Dosis automatisch zu einem besseren Effekt führt. Doch das Gegenteil ist oft der Fall. Achte auf die empfohlene Tagesdosis und hole dir im Zweifel fachlichen Rat.
- Unkontrollierte Kombination: Einige Nahrungsergänzungsmittel beeinflussen sich gegenseitig oder können mit Medikamenten interagieren. Wer wahllos Präparate kombiniert, kann gesundheitliche Probleme riskieren.
- Ersatz für eine ausgewogene Ernährung: Nahrungsergänzungsmittel sind, wie der Name schon sagt, eine Ergänzung und kein Ersatz für frisches Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und Co. Setze Supplemente gezielt ein, aber investiere zuerst in eine gesunde Ernährung.
- Minderwertige Produkte: Nicht alle Produkte halten, was sie versprechen. Einige enthalten unnötige Füllstoffe, sind schlecht bioverfügbar oder enthalten gar Schadstoffe. Achte auf Qualität, transparente Herstellerangaben, Analysen und seriöse Herkunft. Lieber ein gutes Produkt als viele billige.
- Einnahme ohne ärztliche Beratung bei Vorerkrankungen: Wer gesundheitliche Probleme hat oder Medikamente einnimmt, sollte Nahrungsergänzungsmittel nicht auf eigene Faust konsumieren. Halte etwa bei chronischen Erkrankungen oder Schwangerschaft immer Rücksprache mit Fachpersonen.
- Vertrauen auf unbewiesene Werbeversprechen: „Entgiftend“, „verjüngend“ oder gar „heilend“ – viele Versprechen klingen zu schön, um wahr zu sein. Und oft sind sie es auch. Informiere dich kritisch.
Nahrungsergänzungsmittel können, richtig eingesetzt, einen wertvollen Beitrag leisten. Doch der Schlüssel liegt in einer informierten, individuellen Anwendung. Vermeide typische Fehler, setze auf Qualität und sprich bei Unsicherheiten mit Fachleuten. So sorgst du langfristig für dein Wohlbefinden!